37:0 im Kreispokal - ein Ergebnis für die Geschichtsbücher
Frank Leber und Gabriela Wesp-Lange (ECHO Online)
Rot-Weiß Walldorf fertigt im Kreispokal-Viertelfinale den FC Türk Gücü Rüsselsheim ab.
Wie dieses Ergebnis zustande kam.
Es gibt im Fußball Ergebnisse, bei denen muss man zweimal hinsehen, um sie zu glauben. Die Viertelfinal-Paarung im Kreispokal Groß-Gerau zwischen Rot-Weiß
Walldorf und Türk Gücü Rüsselsheim am Dienstagabend brachte ein solches Ergebnis. Mit sage und schreibe 37:0 (16:0) fertigte der Hessenligist den A-Ligisten ab. „Das habe ich in einem Pflichtspiel noch nicht erlebt, noch nicht einmal in meiner Jugendzeit bei Mainz 05", meinte Rot-Weiß-Coach Artur Lemm nach dem Abpfiff. „In der zweiten Halbzeit fiel ja alle zwei Minuten ein Tor." Dass das klassenhöchste Team im Kreis ohnehin der Topfavorit auf den Gewinn des Kreispokals ist, wusste man schon vorher. Und auch, dass Rüsselsheim wohl kein echter Prüfstein werden würde, wenngleich man in der vergangenen Saison, damals noch Kreisoberligist, gegen Rot-Weiß nur mit 0:2 unterlag und sich achtbar aus der Affäre zog.
Die Jungs haben das absolut sportlich ge-nommen.
Doch bei genauerem Blick auf die Partie wird klar, dass sich die Kräfteverhältnisse auf dem Platz noch einmal deutlich anders darstellen mussten, als auf dem Papier.
Denn während die Gastgeber komplett mit Erstmannschaftsspielern aus dem Hessenliga-Kader antraten und konsequent praktisch jede Chance nutzten, liefen die Rüsselsheimer mit der Reserve und nicht wie geplant mit ihrem A-Liga-Team auf. Aus gutem Grund, wie der Türk-Vorsitzende Yildiray Safel erklärte: „Wir haben viele Verletzte und einige Schichtarbeiter. Wir wollten aber nicht absagen und sind deshalb mit unserer C-Liga-Mannschaft angetreten. Wir hatten schon mit einem zweistelligen Ergebnis gerechnet, aber dass es dann so hoch ausgeht, hätten wir nicht gedacht."
Einen Vorwurf wollte Safel seiner Mannschaft denn auch nicht machen: „Nein, überhaupt nicht. Die Jungs haben das absolut sportlich genommen. Für uns ist es
ohnehin wichtiger, eine gute Runde in der A-Liga zu spielen. Am Wochenende wollen wir wieder eine komplette Truppe zusammen haben", erklärt Safel. Was nicht leicht ist, da durch die Schichtarbeit auch das Training leidet. „Gerade in der Zweiten Mann-schaft kicken Spieler wie Ahmed Yildirim, die sind über 40. Die schaffen das nicht, sonntags zu spielen und am Mittwoch dann 90 Minuten gegen einen Hessenligisten zu kämpfen." Ein Hessenligist, der trotz hoher Führung nicht zurückschaltete und bis zum Schluss Lust aufs Toreschießen hatte. „Das ist kein Problem. Das ist ein Spiel, und die wollten halt. Aber das ist alles legitim, sie waren sehr fair", sagt Safel.
Noch vor der Pause muss der Trainer ins Tor
Schon nach gut zehn Minuten führte Rot-Weiß mit 5:0. Nach dem achten Gegentreffer verletzte sich zudem Türk-Keeper Bosko Mandic, und Trainer Cihan Ellekoglu -
ein Angreifer - musste ins Gehäuse. Bis zur Pause waren 16 Treffer gefallen, nach dem Seitenwechsel kamen noch einmal 21 dazu. Ilias Benazza und Elias Kurt (acht Tore), Mahdi Menatgir (sieben) und Benedikt von Hagen (sechs) waren dabei die erfolgreichsten Walldorfer Schützen an diesem ungewöhnlichen Abend. Für Lemm und sein Team, die einen deutlich stärkeren Gegner erwartet hatten, war die Begegnung entsprechend nur ein lockeres Trainingsspiel unter vereinfachten Wettkampf- bedingungen. „Natürlich hatten wir uns schon einen Gegner mit mehr Gegenwehr erhofft. So macht es keinem wirklich Spaß", sagte der Coach, fügte aber im gleichen Atemzug an: „Trotzdem Respekt an Türk, dass sie bis zum Schluss fair weitergespielt haben."
Im Halbfinale wartet auf die Lemm-Elf am 21. März (19 Uhr) nun der Sieger aus der Begegnung zwischen Verbandsligist Dersim Rüsselsheim und den mit vielen
höherklassig erfahrenen Spielern bestückten Gruppenliga-Spitzenreiter VfR Groß-Gerau. Dann dürfte seine Truppe deutlich mehr gefordert werden als am Dienstagabend. Vielleicht sogar mehr, als es dem Coach lieb sein kann. |
BITBURGER HESSENPOKAL 2024/25
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Für Euch am Ball GG
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1. Runde
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3. Runde
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LICHER KREISPOKAL 2023/24
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2. Runde
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So. 18.02.2024
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VfB Ginsheim - RW Walldorf 1:4
Tore: 0:1 v. Hagen (2.), 0:2 Eshele (25.), 0:3 Kurt (64. FE), 0:4 Redl (66.), 1:4 Akulow (79.) SR: Julia Dörr).
Ginsheim: Hart, Bytyqi, Gropeanu, Akulov, Weller, Getnet, Grewatsch, Gimmnich (58. Yikmaz(, Kwabena,
Syah, Agadad.
Walldorf: Koch, Kohnhäuser, Metzler (32. Robotta), Mehnatgir (50 Redl), Eshele, Grbic, v. Hagen, Spamer,
Enders, Helmand, Eren (19. Kurt). |
4. Runde Viertelfinale
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Mi. 28.02.2024
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Di. 27.02.2024
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Mi. 21.02.2024
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RW Walldorf - Türk Gücü Rüsselsheim 37:0
Torschützen: Jannis Hartmann, Nikola Mladenovic, Kian Rebner, Oliver Schmitt, Maxi
Thomasberger, Ohilipp Velosa (je1), Viktor Grbic (3). Benedikt v. Hagen (6), Elias Kurt, Mahdi Mehnatgir (je7), Ilias Benazza (8).
Walldorf: Harbrecht, Benazza, Kishi, Schmitt, Mehnatgir, Grbic, Robotta, v. Hagen, Hartmann,
Rebner, Mladenovic. Eingewechselt: Thomasberger, Velosa, Kurt. |
5. Runde Halbfinale
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Mi. 20.03.2024
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Mi. 27.03.2024
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ROT-WEISS im POKAL seit 2009/10
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Dersim Rüsselsheim - RW Walldorf 1:3
Tore: 0:1 Mehnatgir (24.), 1:1 Demir (54.), 1:2 Schuller (84-), 1:3 Benazza (90.+3 FE). SR:
Dersim: Mendjiadeu, Camara, Demir, Mahmudov, Ünal, Habibi, Kouraji, Cosquner, Carbone, Karagiozi,
Pascali. Eingewechselt: Osawa, Kone, Ihrig.
Walldorf: Harbrecht, Benazza, Kohnhäuser, Scgzller, Mehnatgir, Sulejmani, Oark, Özer, Enders, Redl,
Helmand. Eingewechselt: v, Hagen, Hartmann, Robotta, . |
6. Runde Fiinale
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Mi. 01.05.2024
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Dersim verliert Kreispokal-Halbfinale erst spät gegen RWW
Die Gruppenliga-Fußballer des SV Dersim Rüsselsheim konnten lange gegen den favorisierten Hessenligisten RW Walldorf mithalten. Bis zur 84. Minute stand es
1:1. Dann aber kam RWW.
Bis in die Schlussphase hinein hielten die gastgebenden Gruppenliga-Fußballer des SV Dersim Rüsselsheim das Kreispokal-Halbfinale gegen den Favoriten SV Rot-
Weiß Walldorf am Mittwochabend mit einer starken Leistung vor gut 200 Zuschauern offen. Bis zur 84. Minute stand es noch 1:1. Aber dann ging der Hessenligist nach einem Konter durch Kevin Schuller mit 2:1 in Führung und nutzte in der Nachspielzeit einen Torwartpatzer zum 3:1 (1:0)-Endstand. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Ilias Benazza. Damit trifft Walldorf im Endspiel am 1. Mai als Titelverteidiger auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen Olympia Biebesheim und SKV Büttelborn, das am kommenden Mittwoch, 27. März, steigt.
„Das war ein schlechtes Spiel von uns. Am Ende war es relativ glücklich", sah RWW-Coach Artur Lemm einen schwachen Tag seiner Mannschaft. „Dersim hat
aufopferungsvoll gekämpft und uns ein Stück weit den Schneid abgekauft. Wir haben nur wenige Torchancen kreiert." Zwar konnte Lemm von drei Pfostenschüssen berichten, der erste schon nach fünf Minuten durch Aid Sulejmani, die anderen durch Can Özer. Doch mehr als das 1:0 (24.) wollte bis zur Schlussphase nicht gelingen. Aufseiten der Rüsselsheimer, die in der ersten Halbzeit einen Alutreffer durch Oguz Cosguner hatten, konnte Trainer Ibrahim Uyanik seinem Team nur ein Kompliment machen: „Ich bin stolz auf die Jungs." Vor allem nach einer deutlichen Halbzeitansprache sah er einen starken Auftritt: „Da haben sie alles gegeben und kamen mehrmals zu guten Möglichkeiten." Bereits in der 54. Minute gelang Orhan Demir der Ausgleich. Amin Kouraji vergab dann eine große Chance zum 2:1 und hatte auch nach dem Führungstreffer von Walldorf nochmal den Ausgleich auf dem Fuß. „Am Ende war das unglücklich. Aber leider zählt nur der Sieg", trauerte Uyanik dem Finaleinzug hinterher. |