Genuss an lauen Abenden
Weinfest von Rot-Weiß Walldorf zieht an drei Tagen zahlreiche Besucher an
Als beliebt wie eh und je entpuppte sich das Weinfest von Rot-Weiß Walldorf.
Von Anette Keim
Freie Sitzplätze waren beim Weinfest von Rot-Weiß Walldorf auf dem Gelände an der Okrifteler
Straße an den Abenden Mangelware. Foto: Anette Keim
Laue Sommerabende, nette Gesellschaft und Musik, dazu ein guter Tropfen - was will man mehr. Erneut
war das Weinfest der Rot-Weißen am Wochenende Publikumsmagnet für Jung und Alt. Weit mehr als
1000 Menschen besuchten an drei Tagen die beliebte Feier im Herzen Walldorfs.
Der normalerweise eher triste Parkplatz vor dem Vereinsheim hatte sich in einen Ort der Begegnung mit
vielen Weinstraßen verwandelt. Und obwohl die Sonne am frühen Abend noch heiß vom Himmel
brannte, waren die Bänke unter den schützenden Zelten schnell besetzt. Weine aus Rheinhessen
wurden angeboten, etwa ein Sauvignon Blanc aus Nierstein oder ein Spätburgunder Weißherbst in
bester Bioqualität. Dazu gab es Knabbereien und kleine Speisen. Viele der Gäste waren in Gruppen
gekommen, man traf Freunde und Bekannte, überall wurde munter geplaudert und gelacht.
Dazu gab es Live-Musik, zu der später am Abend auch getanzt wurde. Am Freitag spielte die „Jürgen
Köhler Band" in bewährter Manier und bot ihr großes Repertoire an Oldies und aktuellen Hits auf,
während am Samstag die „Runzelrocker" das Sagen auf der Bühne hatten. Einen wirklich heißen Job
absolvierten am Sonntag die „Dreams", die zum Frühschoppen aufspielten. Etwas angenehmere
Temperaturen gab es am frühen Abend, als „E-J-Springcash" alias Rot-Weiß-Pressesprecher Erwin
Mader die Gäste mit Countrymusik unterhielt.

Eine Menschentraube um die Bühne bildete sich, als die jungen Tänzerinnen der Roten am Sonntag ihren Auftritt hatten. Sie zeigten alte und neue Jazz- und Modern-Dance-Choreografien und ernteten
dafür viel Applaus. Direkt im Anschluss brachte der ebenfalls bei den Rot-Weißen beheimatete Gospelchor das Publikum richtig in Schwung.
Freilich ist ein Fest dieser Größenordnung ohne Helfer nicht machbar. Rund 180 waren es über das Wochenende, wie Mader mitteilte. Sie sorgten für gefüllte Gläser und volle Teller, räumten Müll weg,
machten Tische sauber. Schon zwei Wochen im Vorfeld war die „Rentnertruppe" von Rot-Weiß Walldorf im Einsatz gewesen. Die rüstigen Männer hatten wieder den kompletten Aufbau erledigt, 120
Bänke und die dazugehörigen Tische aufgestellt, fünf Weinhütten und viele Pavillons aufgebaut. Lichterketten waren installiert worden, dazu Strom und Wasser. „Ich ziehe meinen Hut", sagte Mader
angesichts dieser Leistung. Und obwohl der Erlös des Fests überwiegend der Fußballabteilung zugutekomme, seien Helfer aus allen Abteilungen am Start gewesen.
Nicht nur was für Fußballer
Das Weinfest des Sportvereins Rot-Weiß Walldorf lockte wieder viele Besucher. Und dass, obwohl die Gäste auf ein allseits beliebtes Getränk verzichten mussten.
Karlheinz Niess
Mehr als 1000 Besucher genossen jeden Abend das Weinfest bei herrlichstem Wetter, gutem
Wein und toller Musik. Foto: Karlheinz Niess
Beim Weinfest des Sportvereins Rot-Weiß Walldorf verwandelte sich der Parkplatz drei Tage lang in den
Treffpunkt der Doppelstadt. „Die Rentner haben wieder ganze Arbeit geleistet", sagte Manfred Knacker,
Vorsitzender des Sportvereins. Die „Rentner" sind ältere Mitglieder, die sich vor allem um das Weinfest
kümmern und den Auf- und Abbau organisieren. Im 18. Jahr ist natürlich viel Routine dabei. Trotzdem
dauert es noch fast eine Woche, bis alles steht.
Knapp 180 Vereinsmitglieder waren an den drei Tagen im Einsatz. Und die wurden auch gebraucht, denn
die mehr als 1000 esucher an jedem Abend wollten gut bewirtet werden.
Viele Helfer im Einsatz
Und das gelang den Gastgebern wieder hervorragend. „Es ist längst kein Fest der Fußballer mehr",
sagte Knacker. Auch die anderen Abteilungen des Vereins waren mit zahlreichen Helfern vertreten,
besetzten die Stände, an denen Wein und Sekt verkauft wurde, oder standen am Grill. Und so wirklich
störte es die Besucher auch nicht, dass es zwar Wein, aber kein Bier gab. Für ein Weinfest ist das aber
auch vollkommen in Ordnung. Es stand auch eine Auswahl an alkoholfreien Erfrischungsgetränken zur
Verfügung. Pommes Frites und die leckeren Würstchen fanden reißenden Absatz. Und am Eiswagen
gab es kalte Köstlichkeiten.
Viel Musik zum Feiern
Neben dem leiblichen Wohl gab es auch reichlich auf die Ohren. Am Freitagabend sorgte die „Jürgen
Köhler Band" für tolle Stimmung. Die „Runzel Rocker" waren eine, wie der Name schon sagt, etwas
ältere Formation. Aber Alter schützt nicht vor Rock'n'Roll, wie schnell festzustellen war.
Zum Abschluss kamen, wie schon seit 18 Jahren, „The Dreams" am Sonntag. Der Nachmittag des
letzten Tages war dann für die Abteilungen des Vereins reserviert. Der Gospelchor gab sich ebenso die
Ehre wie die Tänzerinnen von Rot-Weiß. Das einzig traurige an dem Weinfest in Walldorf war, dass es
am Sonntag schon wieder vorbei war. Aber nächstes Jahr wird Rot-Weiß Walldorf erneut beweisen, dass
sie feiern können.