Gospelchor verbreitet Freude
Sänger von Rot-Weiß Walldorf begeistern rund 350 Besucher in der
Christkönigkirche
Ein letzter kleiner Imbiss, kurzes Durchatmen, ein Schwätzchen oder auch gemeinsames Einsingen - es
gibt viele Möglichkeiten, sich auf ein Chorkonzert vorzubereiten und dabei noch das eigene Lampenfieber
zu bekämpfen. Auch wenn die Mitglieder des Walldorfer Gospelchors von Rot-Weiß Walldorf am Sonntag
vor ihrem Konzert in der Christkönigkirche einen recht entspannten Eindruck machten: Ein bisschen
Aufregung gehört ganz einfach dazu.
„Nervosität vor dem Konzert muss sein, sonst würde die Qualität leiden", stellte Cornelia Prior-Wieczorek
entschieden fest. Zugleich formulierte die Vorsitzende des Chors noch eine Zielvorgabe für die 38
Sängerinnen und Sänger: „Wir wollen auch heute gute Laune verbreiten und hoffen, der Funke spring
über."
Gedanken in diese Richtung hätte sich Cornelia Prior-Wieczorek gar nicht erst machen müssen. Direkt
mit dem ersten Stück verbreitete sich besagter Funke wie ein Lauffeuer unter den rund 350 Zuschauern in
der voll besetzten Kirche. Von Beginn an wurde fleißig gewippt, geklatscht und gesummt. Da hätte es der
Aufforderung von Prior-Wieczorek - „Sie müssen nicht still sitzen, Sie dürfen klatschen, tanzen und auch
mitsingen" - gar nicht bedurft. Strahlende Gesichter gab es nicht nur bei den Akteuren zu sehen, sondern
allenthalben auch beim gut aufgelegten Publikum. Dazu schien noch die Sonne durch die bunten
Kirchenfenster, sodass einem gelungenen Konzertnachmittag nichts im Wege stand.
„Gospel & More" hatte der Chor sein Konzert, das zu den Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 100.
Geburtstags von Rot-Weiß Walldorf gehörte, überschrieben. Und tatsächlich ließ Chorleiter Peter Koch
seine Sänger einige Ausflüge in die Populärmusik unternehmen, die nicht weniger mitreißend waren als
die klassischen Gospels. Auf der Songliste standen neben Titeln wie „Nobody but you, Lord", „Higher"
oder „He" auch Stücke wie „Hair" aus dem gleichnamigen Musical oder „Thank you for the music" von
Abba. Instrumental unterstützt wurde der Chor von Harold Nardelli (Bass), Ramon Loesch (Perkussion),
Dieter Arnold (Schlagzeug) und Michael Ruppersberg (Keyboard). Als Solisten im Einsatz waren Christine
Grölz-Reviol, Nicolai Prokesch, Marie Tron und David Heimerl.

Auch wenn das Publikum während des Konzerts immer mal wieder von den Bänken gerissen wurde und
auch den einen oder anderen Titel und Kanon mitsang - gar kein Halten mehr gab es am Ende bei der
Zugabe. Kaum jemanden hielt es da auf seinem Sitz, stehend wurde mitgesungen und geklatscht. Der
große Applaus für die Chormitglieder war durchweg verdient.
Wer Lust hat mitzusingen, kann bei den Proben des Gospelchors vorbeischauen. Übungsstunden sind
donnerstags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Vereinsheim von Rot-Weiß Walldorf.
Begeistert bei der Sache waren die Sängerinnen und Sänger des Gospelchors von Rot-Weiß
Walldorf bei ihrem Auftritt in der Christkönigkirche. Diese Stimmung übertrug sich auch aufs
Publikum. Foto: Anette Keim
Von Anette 20. Mai 2014
Von Karl-Heinz Niess 21.05.2014
Walldorfer Gospelchor versprühte Lebensfreude
Rings um die katholische Kirche in Walldorf konnte der Eindruck entstehen, dass es ein Gotteshaus
irgendwo im Süden der Vereinigten Staaten sei. Die Türen standen offen, und wo sonst Choräle und
Orgelmusik erklingen, war die Luft erfüllt von schnellen, stimmungsvollen Rhythmen. Es war Gospelzeit in
der katholischen Kirche.
Der 100. Geburtstag des Sportvereins Rot-Weiß war der Anlass dieses Konzerts der Extraklasse. Denn in
dem Verein gibt es nicht nur viele Sportler, sondern seit 2011 auch den Gospelchor. Rund 350 Gäste
waren in die Kirche gekommen. So viele, dass selbst die zusätzlich aufgestellten Stühle die Menge kaum
aufnehmen konnte. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die 38 Sänger unter der Leitung von Peter Koch
legten gleich richtig los. Gospel ist eine Form, wie vor allem die Afroamerikaner ihren Gottesdienst feiern.
Der Gesang ist geprägt von Religiosität, aber vor allem von Hoffnung und Lebensfreude.
Und genau das gelang dem Gospelchor. Nach anfänglicher Zurückhaltung ging das Publikum immer mehr
mit. Neben bekannten und oft gehörten Gospelsongs hatte der Chor auch einige weniger populäre, aber
nichts desto trotz tolle Lieder mitgebracht. Und selbst einige Ausflüge in die Welt des Musicals hatten sie
in ihrem Repertoire. Von „Amazing Grace" bis zum Musical „Sister Act" reichte die Bandbreite. Natürlich
durften die Gospelsänger am Ende nicht einfach von der Bühne. Das Publikum wollte Zugaben haben und
bekam sie auch.
Traditionelle Gospelsongs, aber auch das eine oder andere Stück aus der Popliteratur
bot der Gospelchor von Rot-Weiß Walldorf bei seinem Konzert in der katholischen Kirche.
Foto: KH Niess